Beschäftigt man sich mit Kameraobjektiven, kommt man an der Bedeutung der Brennweite nicht drum herum. Aber was genau hat es mit der Brennweite auf sich? Hier gibt’s die Erklärung!
Als Voraussetzung zur Definition der Brennweite gehen wir davon aus, dass im Objektiv eine Sammellinse verbaut ist. Im Realen besteht zwar ein Objektiv aus mehreren Linsen und einer Blende, vom Prinzip verhält sich das System für den Außenstehenden aber wie eine Linse. Bei einer Sammellinse gibt die Brennweite den Punkt an, an dem sich die parallelen einfallenden Lichtstrahlen in einem Punkt sammeln.
Die Angabe der Brennweite erfolgt in mm und steht normalerweise auf dem Objektiv. Im Bild unten liegt der Wert bei 50mm und die Blende bei 1,7.
Als Normalobjektive bezeichnet man Objektive mit einer Brennweite zwischen 35 und 70 mm. Bei einem 50mm-Festbrennweitenobjektiv liegt der Bildausschnitt bei ca 46°.
Dies ist auch ungefähr der Blickwinkel des menschlichen Auges und daher wirken diese Bilder sehr natürlich für den Betrachter. Diese Objektive lassen sich zudem relativ günstig herstellen und sind sehr lichtstark.
Der Einsatz erfolgt oft bei der Porträt-Fotografie, kann aber ansonsten auch sehr univserell eingesetzt werden.
Über einem Wert von 70 mm liegt man im Telebereich, d.h. das entfernte Motive in der Regel Bildschirmfüllend dargestellt werden. Für Tierfotografie sind diese Objektive sehr gut geeignet, da man aus sicherer Entfernung die Tiere ablichten kann. Mit 70 bis 100m kann man aber auch noch sehr gut Porträts und Foodfotos schießen.
Objektive, deren Brennweite unter 35 mm liegt, nennt man Weitwinkelobjektive. Diese Art eignet sich gut für Landschaftsaufnahmen, da man so eine auf kurzer Distanz einen breiten Winkel abdecken kann.
Zum Schluss noch eine kurze Übersicht, wie die Brennweite mit dem Blickwinkel zusammenhängt:
Brennweite [mm] | Blickwinkel [°] |
10 | 130 |
18 | 100 |
24 | 84 |
50 | 46 |
80 | 30 |
120 | 20 |
200 | 12 |
Man sieht hier ganz gut, dass mit steigendendem Brennweitenwert der Blickwinkel reduziert wird. Dadurch ändert sich bei gleichbleibender Kameraposition mit den unterschiedlichen Objektiven der Bildausschnitt. Das untere Bild zeigt schematisch die Winkel bei den verschiedenen Objektiven.
Ein weiterer Effekt ist zudem, dass mit mit größer werdenden Brennweiten die Schärfentiefe geringer wird. Das ist für Landschaftsfotos relativ wichtig, da ja alle Bildteile scharf dargestellt werden sollen.
Mit welchem Objektiv ihr also arbeitet, hängt immer stark mit dem zusammen, was ihr fotografieren wollt und welche Schärfentiefe ihr haben wollt.
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